Kaninchen Ratgeber
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Richtig füttern, Kaninchenverdauung verstehen
Bei der Fütterung unserer Hauskaninchen scheiden sich die Geister. Zu den typischen Empfehlungen gehören immer noch viele Halbwahrheiten. Demnach können Kaninchen angeblich keinen Kohl oder Klee vertragen, dieser würde zu starken Blähungen führen. Diese Halbwahrheit lässt sich schnell mit einem Blick auf die Kaninchenverdauung erklären.
Vereinfacht dargestellt: Aus dem Dünndarm gelangt die Nahrung in den Bereich, an dem Blinddarm und der aufsteigende Kolon sich treffen. Beim aufsteigenden Kolon ist die Darmwand mit vielen kleinen Warzen besetzt. Diese leiten die kleinen und nährstoffreichen Nahrungspartikel in den Blinddarm. Langfaserige und nährstoffarme Partikel werden nicht gegriffen und damit ausgeschieden.
Im Blinddarm fermentiert die Nahrung, sie wird aufgeschlossen. Nur ein Teil der Nährstoffe wird im Blinddarm und Kolon aufgenommen. Deswegen überziehen die Kaninchen ihren nährstoffreichen Blinddarmkot mit einer glänzenden Schutzschicht und fressen diesen direkt nach dem Absetzen. Nur so können sie einen Mangel vermeiden.
Damit das Fermentieren im Blinddarm gelingt, müssen sich Bakterienstämme bilden. Junge Kaninchen haben einen neutraleren pH-Wert im Magen. Sie fressen Blinddarmkot anderer Kaninchen und siedeln die Bakterien damit im Blinddarm an.
Diese lebenswichtigen Bakterien sterben nie ab. Je nachdem, was die Kaninchen fressen, kommen unterschiedliche Bakterienstämme hoch. Diese sind jedoch träge und benötigen mehrere Wochen für ihre Vermehrung. Bei einer plötzlichen Futterumstellung kommt es bei Kaninchen deswegen fast immer zu schweren Verdauungsproblemen. Dieses passiert auch bei anderen Pflanzenfressern, aber bei Kaninchen ist es regelrecht problematisch.
Wer seine Kaninchen seit Monaten nicht mit Kohl und Klee gefüttert hat und direkt einen ganzen Kohlkopf in das Gehege wirft, tut seinen Kaninchen deswegen keinen Gefallen. Erhalten dieselben Kaninchen jedoch täglich zuerst ein halbes Blatt und nach einigen Tagen ein ganzes oder zwei, vertragen sie später auch den ganzen Kohlkopf. Dass Kaninchen keinen Kohl oder Klee vertragen, ist damit als Halbwahrheit überführt.
Richtig füttern heißt ständig füttern
Damit die Bakterienstämme im Blinddarm genug Nahrung vorfinden, ist die richtige Fütterung der Kaninchen sehr wichtig. Neben Heu und Wasser sollen sie täglich mehrere kleine Portionen mit frischer Wiese, frischen Zweigen und Gemüse erhalten. Es muss sich dabei um verträgliche Pflanzenarten und Pflanzenteile handeln. Die Reste sind vor der nächsten Fütterung zu entfernen. Solange die Futterumstellung langsam verläuft, dürfen Kaninchen unbegrenzt Wiesengras erhalten, solange dieses nicht im Innern gärt. Einige andere Futterarten wie Kräuter und Gemüse sind zum Teil jedoch gut zu dosieren und dann sehr gesund.
Stopfmagen und Zahnabrieb
Kaninchen sollen aus einem weiteren Grund unbegrenzt Heu und ständig frisches Grünfutter und etwas Gemüse erhalten: Sie haben einen Stopfmagen. Die Nahrung muss sich ständig durch das Kaninchen durch drücken, weswegen Kaninchen selbst vor einer Narkose fressen sollen. Das machen sie bis zu 80-mal am Tag. Würden sie plötzlich damit aufhören, käme es im Darm zu Fehlgärungen und anderen Problemen.
Auch an einer dritten Stelle ist die Fütterung von Frischfutter und Heu für Kaninchen sehr wichtig: Ihre wurzeloffenen Zähne wachsen stetig nach. Sie müssen nicht nur die Schneide-, sondern auch die Backenzähne abnutzen. An etwas Hartem nagen reicht also nicht, ganz im Gegenteil. Wenn sie weiches Futter erhalten, kauen sie viel schneller als am struppigen Heu. Diese schnellere Kaubewegung trägt zur optimalen Abnutzung aller Zähne bei.
Kraftfutter nur bei Mehrbedarf
Für diese optimale Fütterung der Kaninchen mit Heu und frischem Futter ist quantitativ viel Futter notwendig. Dieses Futter darf also nicht zu viel Energie enthalten. Bei einem gesunden und gut ernährten Kaninchen ist Kraftfutter deswegen unnötig und schädlich. Dieses sollte es nur geben, wenn ein Kaninchen unterernährt und schwach ist oder einen Mehrbedarf hat. Ansonsten reicht es, etwas Knollengemüse und kleine Portionen Obst mit dem Grünfutter zu reichen.
Merkblatt der Tierärztlichen Vereinigung
zu Kaninchen
Interessante Infomappe über Haltung,
Ernährung, Verhalten und Krankeiten
der Kaninchen
Dieser informative Flyer wurde uns Verfügung gestellt,
ihr könnt ihn gerne downloaden.
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